Perfektes Training auf der Strecke |
Am Sonntagmorgen um 9 Uhr stand ich dann bereit. Am Samstagabend hatte es sehr stark geregnet und ich war gespannt, wie sich die bis dahin staubtrockene und schnelle Strecke präsentieren würde. Meine Ziele waren klar: Ich wollte das Rennen zu Ende fahren und nicht der 80%-Regel zum Opfer fallen wie in den bisherigen Weltcup Rennen in diesem Jahr. Zudem sollte ein Rang in den Top 40 erreicht werden.
Am Start kam ich gut weg. Beim ersten Aufstieg drosselte die Spitze des Feldes etwas das Tempo und der Rest des Feldes fuhr auf. Das Resultat war ein grosser Knäuel aus Bikes und Fahrern. Während die vordere Hälfte davon zog, sortierte die hintere Hälfte ihre sieben Sachen und machte sich auf die Verfolgung. Die Singletrail Abfahrten waren dann sehr rutschig und ich reihte mich in die lange Kette der Fahrer. In den breiteren Aufstiegen gab ich jeweils alles, um mich weiter nach vorne zu schieben. Nach der ersten Runde war ich bereits auf der 44. Position - der Fahrplan stimmte.
In der zweiten Runde hatte es bereits etwas mehr Platz und ich gab in den Abfahrten gas. Dabei übertrieb ich es etwas und hatte einen heftigen Sturz auf mein linkes Knie, das danach extrem schmerzte. Kurz dachte ich ans aufgeben - doch dieser Gedanken verwarf ich schnell wieder. Ich war nicht so weit gereist um hier auszusteigen. Also powerte ich weiter.
Heftiger Sturz in den Felsen von Andorra (Quelle: Facebook von UCI Mountain Bike) |
Durch den heftigen Sturz hatte ich in den folgenden vier Runden plötzlich Mühe in den Abfahrten. Ich fuhr nicht mehr so locker, verlor dadurch viel Zeit und stürzte weitere Male. Zudem hatte sich der Bidonhalter gelöst und bambelte an einer Schraube hängend am Rahmen, bis ich ihn abriss. Den Bidon musste ich jeweils ins Trikot stecken, was sich bei dem holprigen Terrain nicht so einfach gestaltete.
Einzig in den Aufstiegen fühlte ich mich sehr stark und holte jeweils wieder zu vor mir liegenden Fahrern auf. Dabei feuerte mich mein Trainer Joe unermüdlich an.
So konnte ich das Rennen zu Ende fahren und es resultierte der sehr gute 43. Rang. Ganz zufrieden konnte ich jedoch trotzdem nicht sein, denn ich wusste, dass einiges mehr möglich gewesen wäre.
Im Interview nach der Zieleinfahrt |
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Joe, der extra wegen Sina (herzliche Gratulation zum unglaublichen U23-Gesamtweltcupsieg) und mir die weite Reise nach Andorra unter die Räder genommen hatte, um uns hier perfekt zu unterstützen.