Montag, 11. Januar 2016

Radquer Schweizermeisterchaften - Dagmarsellen

Bereits liegt das intensive Trainingslager auf Gran Canaria hinter mir. Bei perfekten Bedingungen haben Casey und ich hunderte Kilometer und tausende Höhenmeter auf dem Rennvelo absolviert. Müde aber mit vielen tollen Eindrücken kehrten wir letzten Montag zurück nach Hause.

Das hier herrschende nasskalte Wetter hätte unterschiedlicher kaum sein können. Also warm anziehen und ab auf das Radquervelo, denn es standen die Radquer Schweizermeisterschaften vor der Tür. In den verbleibenden Tagen versuchte ich mich etwas zu erholen und an den rutschigen Untergrund zu gewöhnen. Noch etwas müde aber voll motiviert reiste ich nach Dagmarsellen an mein erstes Rennen in der Kategorie U23.

Diesen übersichtlichen Rundkurs kannte ich noch nicht. Der happige Anstieg und die spektakuläre Abfahrt gefielen mir jedoch auf Anhieb. Nach zwei lockeren Besichtigungsrunden am Morgen hatte ich meine erste Schlammpackung entgegengenommen :-) . Bis zum Start blieb noch etwas Zeit, um wieder alles in Ordnung zu bringen.

Um 12.50 Uhr erfolgte dann endlich der Start. Aus der zweiten Reihe ging es zügig den Berg hoch und in die erste Laufpassage. Wieder auf dem Velo hatte ich etwas Mühe in die Klicks zu kommen und zwei drei Fahrer gingen an mir vorbei. In einer weiteren, engen Passage wurde ich von diesen Fahrern blockiert, während sich vorne bereits eine fünfköpfige Spitzengruppe etwas absetzte. Vor dem höchsten Punkt hatte ich die Fahrer hinter mir gelassen und machte mich auf die Verfolgung der Spitzengruppe. In der Abfahrt sah ich diese vor mir und ich gab Vollgas. Auf der sehr rutschigen Wiese war das dann jedoch etwas zu viel und ich stürzte. Auch ein Fahrer aus der Spitzengruppe rutschte die Wiese hinunter. Schnell sprang ich auf mein Velo und rauschte weiter den Berg hinab. Vor mir nun eine vierköpfige Gruppe mit den Spitzenfahrern, welche bereits einen ordentlichen Abstand hatten.

Konzentriert am Werk (@Foto Jürgen Grünwidl)
Da die Strecke in einer Gruppe wesentlich Kräfte sparender bewältigt werden kann und knapp hinter mir drei weitere Fahrer folgten, beschloss ich mich mit diesen zusammen zu tun. Im folgenden Strassenstück übernahm ich die Spitze und drückte auf das Tempo. Doch ich merkte schnell, dass die Zusammenarbeit in der Gruppe nicht optimal funktionierte. Auf der zweiten Runde startete ich am Berg einen Angriff und setzte mich wieder von meinen Verfolgern ab.

Die steile Abfahrt machte richtig Spass (@Foto Andrea Lauener)

Teamwork mit Bruder und Vater (@Foto Andrea Lauener)
In den folgenden Runden fuhr ich alleine und konnte meinen Abstand nach hinten weiter ausbauen. Leider wurde der Abstand nach vorne auch immer etwas grösser. Doch es kann immer etwas passieren, was zu Ausfällen führen kann und so kämpfte ich weiter. Viele Anfeuerungsrufe, der Speaker und die Guggenmusik peitschten mich vorwärts. Nach 50 harten Minuten beendete ich das Rennen auf dem super 5. Rang. Ich bin absolut happy, dass ich mein Ziel einer Top5-Platzierung erreichen konnte.

Ganz herzlichen Dank an alle, die mich angefeuert und unterstützt haben!